
§2 Turbulente Str
¨
omungen und Schwierigkeiten ihrer Simulation 19
nach [Pop04] definiert als
ε := 2ν
D (u)
0
: D (u
0
)
.
Experimentelle Untersuchungen zeigten die von der Reynolds–Zahl unabh
¨
angige Rela-
tion
ε ∼
u
3
∞
l
∞
. (II.13)
Die Dissipationsrate und damit die Gr
¨
oßenordnung des Energietransfers wird also im
ersten Schritt der Kaskade bestimmt, w
¨
ahrend die Zerstreuung selbst erst im letzten
Schritt stattfindet [Pop00].
Abbildung II.1: Bereiche der Energiekaskade nach [Pop00]
Die Theorie von Kolmogorov
Gegenw
¨
artig fehlt noch immer eine vollst
¨
andig deduktive Theorie, die, beginnend mit
den Navier–Stokes–Gleichungen, zum aktuellen Bild der Turbulenz f
¨
uhrt [Fri95]. Erste
Bestrebungen, aus den Navier–Stokes–Gleichungen R
¨
uckschl
¨
usse auf die Energiekas-
kade zu ziehen, gehen auf G.I. Taylor zur
¨
uck [Tay35]. Die von ihm dabei eingef
¨
uhrte
isotrope Turbulenz ist ein Ausgangspunkt f
¨
ur die grundlegenden Arbeiten von Kolmo-
gorov [Kol41, Goe58]. Gegen
¨
uber den Definitionen im Sinne von Taylor fordert Kolmo-
gorov zus
¨
atzlich eine zeitliche Invarianz, ist aber umfassender bei der Behandlung der
Geschwindigkeit [Goe58].
In diesem Kontext heißt ein Feld u(t, x) statistisch station
¨
ar, wenn alle statistischen
Kenngr
¨
oßen invariant unter zeitlicher Verschiebung sind. Es heißt statistisch homogen,
wenn alle statistischen Kenngr
¨
oßen invariant unter r
¨
aumlicher Verschiebung sind und
sofern alle statistischen Kenngr
¨
oßen zus
¨
atzlich noch invariant unter Drehungen und
Spiegelungen des Koordinatensystems sind, so heißt das Feld (lokal-) isotrop.
An dieser Stelle sollte allerdings Erw
¨
ahnung finden, dass isotrope Turbulenz bisher
nur in Windkanalexperimenten realisiert werden konnte und im Allgemeinen als eine
Idealisierung angesehen werden muss.
Kommentare zu diesen Handbüchern