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Einen Schwerpunkt der F
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allungsreaktion bildet der Nukleationsprozess, der den Nie-
derschlag der Partikel modelliert, wenn die Konzentration des gel
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osten Grundprodukts
die S
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attigungskonzentration erreicht. In den Simulationen selbst spielt das Verhalten
der einzelnen Partikel der Population keine Rolle, da in verfahrenstechnischen Anwen-
dungen die Partikelgr
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oßenverteilung die wichtigste zu betrachtende Gr
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oße ist.
Die hier betrachtete chemische Reaktion soll in einer verd
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unnten L
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osung ablaufen,
da in diesem Fall der Einfluss der Partikel auf die Str
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omung selbst vernachl
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assigbar
ist. Ebenfalls nicht ber
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ucksichtigt wird die Agglomeration und das Auseinanderbrechen
von Partikeln, da der Wachstumsprozess hier als Granulation abl
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auft [LS96].
Gliederung der Arbeit
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Kapitel wird die numerische
Simulation einer turbulenten Kanalstr
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omung untersucht. Dazu werden zun
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achst die
inkompressiblen Navier–Stokes–Gleichungen hergeleitet und danach eine kurze Einf
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uh-
rung in turbulente Str
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omungen und die Schwierigkeiten ihrer Simulation gegeben. Da
turbulente inkompressible Str
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omungen, neben der hier betrachteten F
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allungsreaktion,
auch in vielen anderen nat
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urlichen Prozessen und industriellen Abl
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aufen eine wichtige
Rolle spielen, ist ihre akkurate numerische Simulation von großer Bedeutung und noch
immer eine Herausforderung.
Bedingt durch die begrenzte Aufl
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osung von Diskretisierungen der zugrundeliegen-
den Navier–Stokes–Gleichungen ist es nicht m
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oglich, dass ganze Skalenspektrum einer
turbulenten Str
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omung zu erfassen [Pop00]. Da die nichtgel
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osten Skalen allerdings wich-
tig f
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ur den turbulenten Charakter der Str
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omung sind und zudem die gel
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osten Skalen
beeinflussen, ist die Anwendung von Turbulenzmodellen unumg
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anglich. Daher wird
nach einer Darstellung der klassischen Large Eddy Simulation auch die Variationelle
Mehrskalen–Methode ausf
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uhrlich vorgestellt, wobei insbesondere auf die projektions–
basierte Finite–Element VMS–Methode (FEVMS) und die Aspekte ihrer Implementie-
rung eingegangen wird [JK05, JK09].
Zum Abschluss dieses Kapitels werden die projektions–basierte FEVMS–Methode
und das Smagorinsky–LES–Modell mit van Driest–D
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ampfungsfaktor f
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ur verschiede-
ne Konfigurationen miteinander verglichen. Die besseren Ergebnisse der projektions–
basierten FEVMS–Methode f
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ur die Kanalstr
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omung erlauben dabei die Einsch
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atzung,
dass sich diese auch eher zur Simulation des Str
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omungsfeldes innerhalb von chemischen
Reaktoren eignet.
Im zweiten Kapitel wird zun
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achst auf die Herleitung der Partikelgr
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oßenverteilung
und der Populationsbilanz eingegangen. Da die Simulation von komplexen gekoppel-
ten Systemen im Allgemeinen sehr zeitaufwendig ist, erfolgt eine Beschr
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ankung des
Zustandsraumes auf eine innere Koordinate, n
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amlich den
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Aquivalentdurchmesser der
Partikel. Nach der Modellierung des F
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allungsprozesses werden die zugrundeliegenden
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