
§3 Diskretisierung des gekoppelten Systems 73
se invers–monotoner Matrizen [RST08]. Diese definiert man als die invers–monotonen
Matrizen, die zus
¨
atzlich noch die Eigenschaft a
ij
≤ 0 f
¨
ur i 6= j erf
¨
ullen. Da allerdings
die Berechnung der inversen Matrix sehr aufwendig sein kann und daher die Bedingung
A
−1
≥ 0 nur mit großem Aufwand
¨
uberpr
¨
uft werden kann, verwendet man meist leichter
zu kontrollierende Kriterien [RST08]. Beispielweise sind alle strikt diagonaldominanten
Matrizen mit a
ij
≤ 0 f
¨
ur i 6= j und a
ii
> 0 ∀ i M–Matrizen [QV94].
Dar
¨
uber hinaus wird bei der Modifikation der algebraischen Ebene auch die Defini-
tion der L–Matrizen benutzt. Dabei heißt eine Matrix A L–Matrix, wenn f
¨
ur i, j ∈
{1, . . . , n} die Ungleichungen a
ii
≥ 0 und a
ij
≤ 0 f
¨
ur i 6= j gelten [KA00].
Der erste Schritt des FEM–FCT–Verfahrens ergibt sich nun aus der folgenden
¨
Uber-
legung, die mit dem Maximumprinzip, hier f
¨
ur die lineare Konvektions–Diffusions–
Reaktionsgleichung (III.10), beginnt:
Sei u ∈ C(Ω) und r ∈ C(Ω) und r auf Ω nichtnegativ, was f
¨
ur F
¨
allungsreaktionen
immer erf
¨
ullt ist. Dann gilt f
¨
ur jedes c ∈ C
2
(Ω) ∩ C(Ω), dass c sein Maximum auf dem
Rand von Ω annimmt.
Wenn das Maximumprinzip f
¨
ur das stetige Problem erf
¨
ullt ist, dann sollte es auch f
¨
ur
die diskrete Gleichung gelten. Dabei ist diese Forderung erf
¨
ullt, wenn die Systemmatrix
der diskreten Gleichung eine M–Matrix ist. Dies garantiert zus
¨
atzlich auch, dass die
L
¨
osung positivit
¨
atserhaltend ist.
Daher beginnt das FEM–FCT–Verfahren mit der Definition der Matrizen
L = A + D,
D = (d
ij
) , d
ij
= − max {0, a
ij
, a
ji
} = min {0, −a
ij
, −a
ji
} f
¨
ur i 6= j,
d
ii
= −
X
j=1,j6=i
d
ij
,
M
L
= diag (m
i
) , m
i
=
N
X
j=1
m
ij
,
(III.18)
wobei N der Anzahl der Freiheitsgrade entspricht. Die Zeilen- und Spaltensummen der
Matrix D sind Null und die Matrix L besitzt keine positiven Nichtdiagonaleintr
¨
age.
Des Weiteren ist M
L
eine Diagonalmatrix, die durch das sogenannte mass lumping
(deutsch: Masse-Klumpen [HB06]) erzeugt wird. Anstelle der Gleichung (III.18) wird
nun die Gleichung
(M
L
+ 0.5∆t
k
L) u
k
= (M
L
+ 0.5∆t
k
L) u
k−1
+ 0.5∆t
k
f
k−1
+ 0.5∆t
k
f
k
(III.19)
betrachtet. Diese repr
¨
asentiert die algebraische Darstellung eines stabilen Verfahrens
niedriger Ordnung. Die L
¨
osung von (III.19) zeigt keine st
¨
orenden und unphysikalischen
Oszillationen mehr, allerdings werden auftretende Grenzschichten verschmiert, da der
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