
Beispiel eines Fortepiano:
John Broadwood and Sons (London), c.a. 1802,
69 Tasten, English Action,
FF-C, A=408Hz
Beispiel eines französischen Cembalos:
F. Blanche (Paris), 1765,
61 Tasten x 2, 2 x 8', 1 x 4',
FF-F3, coupler bu stop
Aus der "European Keyboard Instruments"-Abteilung des
"Illustrated Catalog of Musical Instruments" mit freudlicher Genehmigung
des Hamamatsu City Museum of Musical Instruments.
Fotos: Hamamatsu City Museum of Musical Instruments.
Beispiel einer Pfeifenorgel:
Rodgers Orgel,
Bel Air Presbyterian Church,
Los Angeles (suburb), California, USA
Klassische Instrumente bringen historische Eleganz in die moderne Zeit.
Die Instrumente, welche die Roland Classic-Serie inspiriert haben, wurden in Europa im Mittelalter sowie während des Barock
und in der Renaissance gespielt. Jedes Instrument wurde von Instrumentenbaumeistern von Hand gefertigt und produzierte
einzigartige, ausdrucksstarke Klänge. Im 20sten Jahrhundert erfuhr die klassische Musik in Europa eine Wiederbelebung,
wodurch ein großer Bedarf an klassischen Instrumenten entstand.
ROLAND CLASSIC 13
Pfeifenorgeln
Die Pfeifenorgel, oftmals als "Königin der Instrumente" bezeichnet, erzeugt einen sehr charakteristischen Klang, der mit Hilfe einer
unterschiedlich großen Anzahl an Pfeifen erzeugt wird, die mit einem Blasebalg betrieben werden. Ihre Wurzeln liegen im Altertum
und gehen bis auf die Panöten zurück, die schon in der griechischen Mythologie auftauchen. Panöten werden hergestellt, indem
Schilf- oder Bambus-Rohre unterschiedlicher Länge und damit Tonhöhe zusammengebunden werden. Im dritten Jahrhundert
vor Christus wurde das "Hydraulus", von dem die Pfeifenorgel abstammt, erfunden. Diese Instrumente waren in römischen
Amphitheatern installiert, um die Vorstellungen zu untermalen. Pfeifenorgeln etablierten sich später als Kirchen-Instrumente. Sie
wurden auch mit Vorliebe auf Bällen der Aristokratie gespielt, die in ganz Europa während der Renaissance veranstaltet wurden. Die
Blütezeit der Pfeifenorgel war im 17. und 18. Jahrhundet. Ihr Stil variierte abhängig von Periode und Region. Grundtypen der Orgel
sind die Barock-Orgel, für die beispielsweise Bach viele Meisterwerke komponiert hat, romantische Orgeln und symphonische Orgeln,
die beide im 19. Jahrhundert speziell für Konzerte erfunden wurden. Mit Ihrem majestätischen Klang schlugen sie das Publikum in
ihren Bann.
Der Klang
Bei Pfeifenorgeln befindet sich hinter der Fassade eine große Anzahl unterschiedlicher Pfeifen - einige Ogeln haben mehr als 30.000
Stück. Jede Pfeife erzeugt einen bestimmten Ton. Die Pfeifen, die der Organist verwenden will, werden durch Register aktiviert und
in unterschiedlichen Kombinationen gespielt, dadurch werden unterschiedliche Klangfarben möglich. Es gibt eine unendliche Anzahl
verschiedener Pfeifenorgel-Klänge, die in folgende Kategorien eingeteilt sind:
Principal: Klänge mit großem Oberton-Reichtum - diese Kategorie repräsentiert den Standard-Pfeifenorgelklang.
Flöte: Leise und warme Klänge, die von dickeren Pfeifen erzeugt werden.
Streicher: Diese Klänge erinnern an Streichinstrumente wie Violine oder Cello und werden von dünneren Pfeifen erzeugt.
Reed: Laute und agressivere Klänge, die an Trompeten und Oboen erinnern.
Cembalo
Das Cembalo (Harpsichord oder Clavecin) ist ein Tasteninstrument, welches den Klang durch Anreißen von Saiten erzeugt. In England wird es
Harpsichord, in Deutschland und Italien Cembalo und in Frankreich Clavecin genannt. Es wurde im Europa des 14ten und 15ten Jahrhundert
entwickelt und stand als wichtigstes Tasteninstrument in direkter Konkurrenz zur Orgel, bis im 18ten Jahrhundert das Klavier erfunden wurde.
Mit seinem zarten und zurückhaltenden Klang harmoniert das Cembalo hervorragend mit anderen Instrumenten im Ensemble. Außerdem wurde
es häug als Solo-Instrument eingesetzt. Als die klassische Musik im 20sten Jahrhundert eine Wiederbelebung erfuhr, rückte das Cembalo wieder
in den Fokus der Musikwelt. Seine Popularität ist bis heute ungebrochen. In verschiedenen Zeiten und Regionen wurden ganz unterschiedliche
Modelle in allen Größen entwickelt. Darunter benden sich französische, italienische und ämische Varianten sowie das Virginal. Jedes dieser
Instrumente hat einen ganz eigenen Charakter. Sie variieren in der Anzahl und Beschaenheit der Tasten, der Art der Registrierungen, in der
Klangfülle und in vielen anderen Merkmalen.
Klang
Da sich die Schwingung der Saite und damit die Lautstärke in Abhängigkeit von der Anschlagstärke kaum verändert, hat man sich bemüht, klangliche
Variationen auf anderen Wegen zu erreichen. So wurden z.B. Mechaniken, mit denen mit einem Tastendruck mehrere Saiten gleichzeitig gezupft
werden oder Dämpfer zum Verändern der Saitenschwingung eingebaut. Das C-30 verfügt über folgende Klangvariationen, die sich normalerweise in
zweimanualigen Cembalos nden:
8’ I: Diese "Hintergrundklänge" sind weich und voll, um dem Klang mehr Volumen zu verleihen.
8’ II: Dieser Klang wird durch das Anreißen der Saite nahe der Aufhängung erzeugt, um einen helleren Ton zu erreichen.
4’: Diese Töne sind eine Oktave höher und erklingen zusammen mit den 8’-Tönen, um dem Klang mehr Farbe zu verleihen.
Lute: Dieser Klang erinnert an eine Laute und wird durch Abdämpfen der Saiten mit Filz erzeugt. Die Laute ist der Vorläufer der Gitarre.
Fortepiano
Fortepiano ist die Bezeichnung für frühe Klaviere. Der Name basiert auf der italienischen Beschreibung "gravecembalo
con piano e forte" ("Cembalo mit leise und laut"). Um das Jahr 1700 hatte der italienische Cembalobauer Cristofori die
Vision eines Instrumentes, welches leise und laute Töne erzeugen konnte und erfand eine Methode, den Ton durch das
Anschlagen der Saite mit einem Hammer zu erzeugen. Nach vielen Versuchen wurde seine Erndung in Zusammenarbeit
mit John Broadwood and Sons of England realisiert. Dieses Instrument war in der Lage, wie ein modernes Klavier
die Lautstärke der Töne mit dem Anschlag zu variieren, klang aber generell leiser und kürzer als heutige Klaviere. Die
Klangfarbe variierte mit der Tonhöhe, von eleganten und vollen Bässen über ausdrucksvolle Mitten bis hin zu brillanten
Höhen. Dadurch wurde ausdrucksvolles Spielen möglich. Frühe Fortepianos hatten kleinere Tastaturen, typischerweise
5 bis 5-1/2 Oktaven. Daher sind die Werke von Komponisten wie Beethoven und Mozart innerhalb dieses Tonumfangs
geschrieben. Nach der Erndung des modernen Klaviers in der Mitte des 19. Jahrhunderts ließ die Popularität des
Fortepianos nach. Im Zuge der steigenden Popularität des Cembalos im späten 20. Jahrhundert wurde die Musikwelt
auch auf das Fortepiano wieder aufmerksam.
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